In peripheren Räumen sind extensive Landnutzungen auf großer Fläche landschaftsgestaltend. Besonders wichtig sind dabei die traditionellen extensiven Viehweiden in Mittelgebirgen und den Alpen. Sie sind regional unterschiedlich bedeutsam sowohl als direkte Einkommensquelle als auch indirekt über die Erhaltung des Landschaftsbildes und der Biodiversität. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist eine herausragende biologische Vielfalt an die Extensivweiden gebunden. Im Zuge der landwirtschaftlichen Intensivierung ging das Interesse der Landwirtschaft an der Nutzung solcher Flächen als Produktionsstandort zurück. Der Erhalt von landschaftsästhetischen und naturschutzfachlichen Qualitäten bedarf jedoch zumindest einer landwirtschaftlichen Pflegenutzung, was eine Einbettung in den sozio-ökonomischen Kontext und die agrarpolitische Förderlandschaft bedingt. Die Verknüpfung dieses Problemfeldes mit Szenarien, die sowohl ökonomische als auch ökologische Dynamiken berücksichtigen, ist selten und dann aufwandsbedingt meist lokalspezifisch. Der Fokus auf Anpassungsreaktionen in peripheren Regionen und dort auf die Extensivweiden und deren ökologischer sowie sozio-ökonomischer Dynamiken ist ein Forschungsaspekt, der in der agrarpolitischen Modellierung bisher nicht ausreichend aufgegriffen wurde.
Das Ziel dieses Promotionsvorhabens ist es daher, vegetationsdynamische Computersimulationen für Extensivweidegebiete mit der sozio-ökonomischen und agrarpolitischen Modellierung zu verknüpfen.