Als Intermediär zwischen den produzierenden landwirtschaftlichen Betrieben und den Konsument*innen haben Unternehmen, u.a. der Lebensmittelindustrie, neben dem Handel eine wichtige Position in der Wertschöpfungskette. Der Ernährungsindustrie kommt demnach eine Schlüsselrolle zu bei der Frage, welche biodiversitätsfördernde Rohstoffe zu Produkten werden und wie diese vermarktet werden. Zur Rolle von Biodiversität im Entscheidungsverhalten von Konsument*innen wurden bereits einige wenige Untersuchungen durchgeführt. Die Entscheidungen der Unternehmen hingegen sind bisher kaum beleuchtet worden. Eine zweite Untersuchungslücke liegt im Storytelling: Unternehmen können Storytelling als Kommunikationsinstrument im Marketing einsetzen und die Konsument*innen können diese Stories zu ihren eigenen machen, aufnehmen, verändern und weitergeben, um sich in ihrem sozialen Umfeld zu positionieren. Storytelling als Instrument zur Förderung des Biodiversitätsbewusstseins im Rahmen der Umweltbildung wurde schon untersucht, im Marketing-Kontext allerdings noch nicht.
An diese Forschungslücken knüpft das Dissertationsvorhaben mit folgenden Forschungsfragen an:
- Wie sehen Marketing Professionals Biodiversität als möglichen Teil ihrer Produkt- und Kommunikationsstrategien?
- Welche Wahrnehmungen haben Marketingverantwortliche von der Bedeutung von Biodiversität für ihre Kund*innengruppen und wie kommen Marketingentscheidungen mit Bezug zu Biodiversität in organisationalen Mehrpersonen-Entscheidungsprozessen zu Stande?
- Welche Narrative über Biodiversität gibt es und welche können von Konsument*innen besonders gut mit Konsumentscheidungen verknüpft werden?
