Der Rückgang der Biodiversität stellt neben dem Klimawandel eine der großen Herausforderung unserer Zeit dar. Agrarsysteme müssen diesen Herausforderungen in Zukunft noch besser gerecht werden, d.h. natur- und umweltschonende Produktion bei gleichzeitig hoher Resilienz gegenüber sich veränderten Umweltbedingungen noch besser miteinander verbinden. Diese Produktionsformen können sich z.B. durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder ökologische Produktionsweisen definieren. Nachhaltige Agrarsysteme lassen sich dabei einerseits im Kontext von ökonomischen, biotischen und abiotischen Indikatoren evaluieren, andererseits ergeben sich aber auch weitergehende Wirkungen z.B. auf das Erscheinungsbild von Kulturlandschaften durch angepasste Fruchtfolgen und dazugehöriger Kulturmaßnahmen. Neben der Nahrungsmittelproduktion haben diese kulturellen Ökosystemleistungen hinsichtlich gemeinwohlorientierter Leistungen der landwirtschaftlichen Landnutzung eine besondere Relevanz, insbesondere in peri-urbanen Räumen. Ziel des Projektes ist es, die Präferenzen einzelner biodiversitätsfördernder Maßnahmen bzw. neuer Fruchtfolgesysteme beteiligter Akteure, u.a. im Zusammenspiel mit mineral-ökologischen Anbausystemen mit Erkenntnissen aus dem NOcsPS-Projekt, im Kontext der Landschaftsbildattraktivität und einer optimalen regionalen Koordination zu analysieren und dabei Synergieeffekte aufzuzeigen.
Die Region Stuttgart mit ihren peri-urbanen Räumen bildet dabei das Untersuchungsgebiet für die Durchführungen von Befragungen in der Bevölkerung und Ableitung der Landschaftsmodelle. Es sollen unter Einsatz von multiplen Szenarien zukunftssichere wirtschafts-, umwelt- sowie naturpolitische Handlungsempfehlungen für eine noch stärker gemeinwohlorientierte Förderung und Umsetzung von Naturschutzleistungen in der Landwirtschaft im Zusammenhang mit zukünftigen Agrarsystemen abgeleitet werden, die zu einem gesellschaftlichen Mehrwert führen.