Partizipatives Landschaftsdesign für Artenvielfalt und Multifunktionalität: Landschaftskomposition und -konfiguration und deren ökologische Effekte

Moderne, multifunktionale Landschaften müssen eine Vielzahl an Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen erbringen. Die Vielfalt der Arten und Ökosysteme in diesen Landschaften stellt die wesentliche Grundlage dieser Funktionen und Leistungen dar. Die Kulturlandschaften Europas nehmen hierbei eine besondere Stellung ein. Jedoch wird die landwirtschaftliche Produktivität moderner Landschaften vor allem durch intensiv bewirtschaftete Agrarsysteme mit geringer Artenvielfalt bestimmt. In Folge besteht in zahlreichen Landschaften ein diametraler Gegensatz zwischen Biodiversitätsschutz und landwirtschaftlicher Produktivität. Innovative Landnutzungs- und Naturschutzkonzepte versuchen diesen Gegensatz aufzubrechen. Die daraus resultierenden Mosaiklandschaften sind durch verschiedene Lebensräume und Ökosysteme charakterisiert, wie intensiv und extensiv genutzte Agrarstandorte, Brachen und halbnatürliche und natürliche Vegetation. Es kommt jedoch hinzu, dass verschiedene Interessengruppen unterschiedliche Erwartungen an Landschaften und die Artenvielfalt stellen.

In dem vorliegenden Projektvorschlag soll die relative Bedeutung verschiedener Lebensräume und Ökosysteme in Mosaiklandschaften für die Artenvielfalt entlang eines Landschaftskomplexitätsgradienten untersucht werden. Ziel ist die Identifikation optimal ausgestatteter Landschaften mit „idealer“ Landschaftskomposition und -konfiguration zur Förderung ausgewählter Artengruppen und deren Ökosystemleistungen, basierend auf den Präferenzen unterschiedlicher örtlicher Interessengruppen. Diese Präferenzen werden im Rahmen qualitativer Interviews und Fokus-Gruppendiskussionen mit lokalen Interessensvertreter*Innen und Entscheidungsträger*Innen erörtert, worauf gezielte Handlungs- und Managementempfehlungen aufbauen.