Bedeutung von landwirtschaftlichen Produktionsweisen, Agrarumweltmaßnahmen und geschützten Habitaten für den Erhalt der funktionellen und taxonomischen Vielfalt von Vögeln

Der Rückgang biologischer Vielfalt in Europa ist vornehmlich durch Biodiversitätsverlust in Agrarlandschaften getrieben. Diesem Verlust soll durch eine Vielzahl verschiedener Werkzeuge begegnet werden. In Baden-Württemberg gehören dazu Anreizsysteme für Landwirt*innen in Form von Agrarumweltmaßnahmen, der Erhalt extensiv bewirtschafteter Landschaftsbestandteile, der Landesweite Biotopverbund und Ziele für die Veränderung landwirtschaftlicher Praxis. Bisher ist jedoch nur unzureichend verstanden, welche Beiträge diese verschiedenen Werkzeuge zum Erhalt biologischer Vielfalt in Agrarlandschaften leisten.

Diese Lücke soll in diesem Projekt geschlossen werden, um eine fachliche Grundlage für die Optimierung der o.g. Anreizsysteme und rechtlichen Rahmenbedingungen zu liefern. Als Untersuchungssystem eignen sich Vögel, für die umfangreiche Datensätze vorliegen und die als Indikatorgruppe den Biodiversitätsverlust in Agrarlandschaften klar widerspiegeln. Die Analyse der Bedeutung verschiedener Werkzeuge des Biodiversitätsschutzes soll im Projekt auf Ebene des Landes und für ausgewählte Agrarlandschaften erfolgen (zur Auswahl u. Abstimmung s. Vorhaben II). Mit landschaftsökologischen Nachbarschaftsanalysen wird der Effekt von Landnutzung und geschützten Landschaftselementen in der Umgebung auf Bestandstrends von Vogelarten analysiert. Ergänzt wird diese landesweite Analyse durch die hochaufgelöste Erfassung von Landnutzung und Vogelgemeinschaften in ausgewählten Agrarlandschaften.